Willkommen im Sprachlich-Literarisch-Künstlerischen-Bereich!
SLK steht für das sprachliche, literarische und künstlerische Aufgabenfeld (SLK) des Gymnasiums, das auch Sport und Musik umfasst, bietet neben den Fachunterricht wesentliche Beiträge zum Schulleben und zur Völkerverständigung.SLK-News
Zeitreise in die Antike
Auf den Spuren der Römer im Pompejanum
Die Rekonstruktion eines in Pompeji ausgegrabenen, römischen Stadthauses erkunden und dabei die römische Antike hautnah erleben, das konnten die Lateinschüler der 6. Jahrgangsstufe des FLvEG am 19. Juli 2024 bei einer Exkursion zum Pompejanum in Aschaffenburg. König Ludwig I von Bayern hatte einst diesen Nachbau einer römischen Villa über den Ufern des Mains errichten lassen. Zuvor hatten sich die Schülerinnen und Schüler im Lateinunterricht intensiv mit dem Vesuvausbruch im Jahre 79 n. Chr. und seinen Folgen für Pompeji und Herculaneum beschäftigt.
Am Pompejanum angekommen, erwartete die Schülerinnen und Schüler eine Zeitreise in das Jahr 68 v. Chr., denn sie tauchten ein in das Familienleben der römischen Familie Nigidius.
Beim Rundgang durch das mit zahlreichen Mosaiken, Statuen, Wandmalereien und anderen Ziergegenständen geschmückte Haus machten die Schüler beispielsweise halt im Innenhof, (atrium) mit seinem Regenauffangbecken (impluvium), in der Küche oder im Speisezimmer (triclinium). Dabei wurden die Schüler auch über die Tischsitten und die kulinarischen Gepflogenheiten der Römer informiert: So wurde in der Antike eine Vielzahl von Gerichten mit der beliebten Fischsauce namens garum gewürzt. Zu den Speisen, die im triclinium von den Haussklaven serviert wurden, gehörten beispielsweise gebackene Haselmäuse oder ein mit Singvögeln gefülltes Wildschwein.
Ein Höhepunkt der Führung war sicher die Verwandlung eines Schülers in einen römischen Senator. Dabei wurde deutlich, dass es lange dauerte und viel Geschick brauchte, bis die Sklaven ihrem Herren den schweren Stoff der Toga, fünfmal so lang wie die Körperlänge, im passenden Faltenwurf angelegt hatten.
Insgesamt war es eine spannende Exkursion, die nicht nur die Antike lebendig, sondern auch die im Unterricht behandelten Texte anschaulich machte!
Nina Schneider, Sabine Dippel
Lohrer Puppenbühne zu Gast am Gymnasium
Lesung von Karl Olsberg
Lesung von Karl Olsberg am Nägelseeschulzentrum
Autor fordert Jugendliche zum Nachdenken und zur Diskussion heraus
Das Eintauchen in moderne Wirklichkeiten bzw. virtuelle Erscheinungsformen prägt unser alltägliches Leben, und zwar zunehmend mehr: Fake News - Real News, Avatare, die Welt der Werbung, Selbstdarstellung von Konzernen oder Personen in den sozialen Netzwerken, Influencer… Was ist wahr? Was ist echt? Von welchen Realitäten sind wir umgeben? Und woran erkennt man die Unterschiede zwischen Wirklichkeit und virtual reality? Die Möglichkeit, zwischen den angenommenen Welten zu unterscheiden, wird immer geringer. Diese Problematik ist fester Bestandteil vieler Computerspiele und Filme, wie beispielsweise Ready Player One. Doch auch die Literatur nimmt sich mehr und mehr dieses Themas an.
Bei einer Lesung in der Aula des Nägelseeschulzentrums stellte der Autor Karl Olsberg die Hauptfigur des Jugendromans „Boy in a White Room“ vor. Aus den ersten beiden Kapiteln erfahren die Schülerinnen und Schüler: Manuel erwacht in einem weißen Raum, eingesperrt und ohne Erinnerung. Er weiß weder, wer er ist, noch wie er dorthin kam. Über eine computergenerierte Stimme hat er Zugriff auf das Internet, wodurch sich ihm Stück für Stück erschließt, was mit ihm passiert ist. Er liegt im Koma und sein Geist durchstreift das Netz und virtuelle Welten, in denen er auch auf seinen Vater trifft. Schnell stellt sich aber heraus, dass nichts so ist, wie es scheint. Schließlich muss sich Manuel auch der Frage stellen, was es heißt, ein Mensch zu sein.
Thema und philosophische Gedanken dieses packenden Thrillers regen die Siebt- und Achtklässler zu einem ausgiebigen Gespräch mit dem Autor an. Dieser bindet einen Vortrag über Déscartes und die großen Fragen unserer Zeit, in der aufgrund des technologischen Fortschritts nichts mehr unmöglich scheint, ein. Olsberg selbst promovierte über künstliche Intelligenz, war Unternehmensberater und gründete mehrere Start-ups. Seine erste Buchveröffentlichung schaffte es auf die Spiegel-Bestsellerliste. „Boy in a White Room“ war nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018.
Die Lesung war ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Gymnasium und Mittelschule im Rahmen des Jubiläums „10 Jahre Kooperationsvertrag zwischen Stadtbibliothek und Medienatelier“. Ein Dank geht an die Buchhandlung Schöningh in Lohr am Main für die finanzielle und freundliche organisatorische Unterstützung. Selten war das kritische Nachdenken über unsere digitale Gegenwart so unterhaltsam und spannend.
Text: Andrea Pöschl
Foto: Susanne Rinno
Jugendaustausch Ouistreham
Abenteuer Jugendaustausch: Lohrer Schüler erkunden Ouistreham und mehr
Klara Schwaiger Leroux (8. Klasse)
„Latein auf Kreativ“
Bereits zum zweiten Mal in Folge nahm das Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasium Lohr a. Main am Bundeswettbewerb der Fremdsprachen mit seinem Wahlkurs „Latein auf Kreativ“ teil. Bis Mitte Februar waren dafür Video- oder Audiobeiträge einzureichen. Nun wurden die Schüler ausgezeichnet.In diesem Schuljahr waren zunächst drei Schülerinnen und Schüler aus der siebenten Jahrgangsstufe bereit, einen beliebten Mythos zu modernisieren und im Klassenzimmer zu inszenieren: „Narziss et Echo parvumque phoneum“ haben sie ihr Stück genannt. Narziss hört auf einem seiner Waldspaziergänge ein Rascheln und stößt bei seinen Nachforschungen auf ein scheues Wesen, das immer das letzte Wort seiner gestellten Fragen wiederholt. Als Echo sich schließlich zeigt und ihm nähert, hat er nur noch Angst um sein Smartphone. Kurz darauf entdeckt er einen See, nähert sich dem Wasser und verliebt sich in sein Spiegelbild. Während der Beschäftigung damit verliert er sein Smartphone und verzweifelt. Über auch aus dem Regelunterricht heraus nahmen Schüler an diesem hochrangig dotierten Wettbewerb teil. So drehten drei Lerngruppen der Lateinklasse 10ac drei kleine Szenen zu Ciceros, Reden gegen Verres. Dabei arbeiteten alle Schülerinnen und Schüler sehr selbständig an verschiedenen Aufgaben vom Erstellen der To-do-Listen, Texte, Requisiten und Kulissen bis hin zu den Dreharbeiten:
Actio prima (Beginn der Verhandlung):
Der Beitrag zeigt den Beginn der Verhandlung gegen Verres.Die Anwesenden werden vorgestellt und die Punkte der Hauptanklage benannt. Verres versucht sich zu wehren und wird von anwesenden Bürgern beschimpft.
Scelera Verris (Freveltaten des Verres):
Zu Beginn des Prozesses übergeht Cicero die meisten sogenannten Jugendsünden des Verres. Er schildert jedoch dessen Spielsucht, die zu Geldnot mit anschließendem Raubüberfall führt.Flagitium (Schandtat):
Verres schickt einige Gefährten los, um ihm auf dem Forum ein sehr hübsches Mädchen aus gutem Hause für eine lustvolle Nacht zu besorgen.Vor allem bei den Dreharbeiten hatten Lehrer und Schüler sehr viel Spaß; und mit ihrem Ergebnis waren sie sehr zu frieden. Das Bundesteam, das für die Bewertung zuständig ist, sah das genauso, so dass alle vier eingereichten Beiträge der Lohrer ausgezeichnet wurden. Die Preisverleihung fand am 10.6.2024 im grünen Klassenzimmer der Schule statt. Schulleiter Dr. Rottenbacher lobte das außerunterrichtliche Engagement der Schüler und betonte, dass das Franz-Ludwig-von-Erthal- Gymnasium auch im Bereich der Philologien weiterhin am Aufbau einer Wettbewerbskultur interessiert sei. Die die Wettbewerbsgruppen coachende Lehrerin, Christina Roth, zeigte sich optimistisch, dass es der Schule gelingen werde, über moderne Unterrichtsmethoden, wie das Fertigen von Videos und Podcasts, Schüler auch in Zukunft für Latein und die Welt der Antike zu interessieren.
Unterstufe
Alle Schüler starten mit Englisch als erster Fremdsprache. Bei uns gibt es für Englisch eine zusätzliche Intensivierungsstunde. Hier wird die Klasse geteilt und dann mit den wenigen Schüler das Gelernte eingeübt. Die Intensivierungsstunde dient auch dazu, die unterschiedlichen Vorkenntnisse der Schüler aus der jeweiligen Grundschule zu harmonisieren.
In Musik steht das Singen und Musizieren im Mittelpunkt. Die Teilnahme am Chor oder das Spielen eines Instruments in der Nägelseebigband ist möglich. Gegen Ende eines jeden Schuljahres werden Schnupperkurse angeboten, so dass man unverbindlich eine Teilnahme ausprobieren kann. Eine Anmeldung in einer höheren Jahrgangsstufe ist immer möglich.
In Deutsch hat der Grammatikunterricht ein großes Gewicht. Die Schüler erhalten hier eine Einführung in die lateinische Fachterminologie. Die Schüler wählen im Verlauf des Schuljahres die zweite Fremdsprache für die 6. Jahrgangsstufe. Es gibt dazu zwischen Fasching und Ostern Informationsveranstaltungen für Eltern und für Schüler.
Im Sport werden zwei zusätzliche Stunden differenzierten Sportunterricht angeboten, so dass die Schüler insgesamt 4 Stunden Sport haben. In diesem wie in allen anderen Schuljahren wird Schwimmen in zwei Kalenderabschnitten im Block unterrichtet.
Unterstufe
Die Schüler lernen eine zweite Fremdsprache. Zur Wahl steht Französisch und Latein. Nur Latein qualifiziert zur Wahl des sprachlichen Gymnasiums. In Deutsch steht der Jahrgangsstufentest an. Er bildet einen gewissen Abschluss der formalen „Spracherwerbsphase“ (Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung).
Alle Schüler nehmen in diesem Jahr am Vorlesewettbewerb teil. Man kann bei Interesse bei der Unterstufentheatergruppe mitmachen. Im Sport hat man eine zusätzliche Stunde differenzierten Sportunterricht, insgesamt also drei.
Unterstufe
In Französisch bzw. Latein hat man eine zusätzliche Intensivierungsstunde. Hier wird die Klasse geteilt und dann mit den wenigen Schüler das Gelernte eingeübt. Die Intensivierungsstunde dient auch dazu, im 2. Lernjahr erste Lücken zu schließen, damit sie sich erst gar nicht vergrößern können.
In Englisch wird der Jahrgangsstufentest genutzt, um den Lernstand nach zwei Lernjahren zu erheben. Die Ergebnisse liefern die Basis für eine gezielte Förderung.
Im Sport liegt ein Schwerpunkt auf den Wintersportarten.
Die Lateinschüler können das sprachliche Gymnasium ab der 8. Jahrgangsstufe wählen. Talentierte Schüler finden Pluskurse in Kunst (vor allem im Bereich von Film und Fotografie) vor.
Mittelstufe
Schüler des sprachlichen Gymnasiums lernen Französisch als dritte Fremdsprache. In Deutsch liegt ein Schwerpunkt für alle Schüler im Journalismus (Zeitungsprojekt: Zeitungen lesen, journalistische Formen kennenlernen, Medien bewerten).
Dementsprechend kann man auch bei unserer Schülerzeitung WEPS mitwirken.
In Deutsch gibt es daneben nach der 6. Klasse den zweiten Jahrgangsstufentest. Er soll die Ergebnisse des ersten vervollständigen und zu einem Programm individueller Förderung führen.
In der zweiten Fremdsprache werden freiwillige Intensivierungsstunden angeboten.
Im Sport gibt es Angebote der Bike-School im Wahlunterricht.
Mittelstufe
Es besteht für alle Schüler die Möglichkeit, an den Modulen zur individuellen Lernzeitverkürzung (ILV) teilzunehmen.
Zusätzlicher Deutsch- und Englischunterricht sind hier obligatorisch.
In der 9. Jahrgangsstufe besteht die Möglichkeit zum Schüleraustausch mit Frankreich und/oder Großbritannien.
Mittelstufe
In Englisch findet der 2. Jahrgangsstufentest statt. Er bildet den Abschluss der Spracherwerbsphase, d.h. im Englischunterricht geht es ab da eher um Landeskunde und um Literatur.
Gleiches gilt für Latein und Französisch als 2. Fremdsprache – auch hier stellt das Jahr den Übergang vom Vokal- und Grammatiklernen zur Lektüre oder dem Gebrauch der erlernten Sprache dar.
Oberstufe
Die Schüler, die an den Modulen zur ILV teilgenommen haben, können diese Jahrgangsstufe überspringen oder sie im Ausland verbringen. Unsere Schüler können die zweite Fremdsprache (also Latein oder Französisch) ablegen und dafür Spanisch als spätbeginnende Fremdsprache lernen.
Die SLK-Fächer bieten immer mindestens ein P-Seminar an. Davon unabhängig hat man die Wahl zwischen Musik und Kunst als Wahlpflichtfächer. Das Auslandsjahr, ein P-Seminar, Spanisch, Kunst oder Musik müssen bereits im Verlauf des Schuljahres der 10. Jahrgangsstufe gewählt werden. Es gibt dazu zwischen Fasching und Ostern Informationsveranstaltungen für Eltern und für Schüler.
Oberstufe
Der Klassenverband wird aufgelöst. Die Schüler belegen Kurse; es handelt sich teilweise um Pflichtfächer (wie Deutsch, Sport), Wahlpflichtfächer (z.B. muss nur eine fortgeführte Fremdsprache sowie Kunst oder Musik belegt werden) und Profilfächer: Die Schule bietet in allen SKL-Fächern Leistungskurse bzw. Addita an. Zum Angebot gehört auch mindestens ein W-Seminar. Die Abiturprüfung ist verbindlich in Deutsch und in einer Fremdsprache abzulegen.