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Willkommen bei uns am Gymnasium in Lohr!

Liebe Eltern,
eines der schulischen Hauptprobleme über alle Jahrgangsstufen hinweg sind Lücken, die aus welchem Grunde auch immer entstanden sind. Sie können schon im Laufe der 5. Jahrgangsstufe entstehen. Die folgenden Hinweise sollen Ihnen helfen, den richtigen Weg zur Lösung dieses Problems zu finden.
Basis: Diagnose stellen
Erst nach einer genauen Lernstandsdiagnose kann man sinnvoll planen, wie Lücken aufgeholt werden können. Es macht z.B. einen Unterschied, ob schlechte Englischnoten aus Vokabeldefiziten oder Grammatikschwächen herrühren. Schauen Sie sich diesbezüglich die korrigierten Arbeiten Ihres Kindes und die Hausaufgaben genau an – und scheuen Sie sich nicht, die Lehrkraft um Hilfe zu bitten. Sie kann oft viel schneller eine Lernstandsdiagnose erstellen.
Selbst-Nachhilfe
Zuerst sollte Ihr Kind aus eigener Kraft, aber mit Ihrer organisatorischen Unterstützung, seine Probleme angehen. Erarbeiten Sie mit Ihrem Kind und ggf. dem Lehrer ein konkretes, kleinschrittiges Lernprogramm. 15 Minuten täglich zu lernen bringt mehr als eine Stunde alle vier Tage! Das Lernprogramm darf die Freizeit nicht zu stark einschränken. Lernhilfebücher sind ein gutes Mittel, um den Stoff durchzuarbeiten. Ihr Kind bekommt darin Erklärungen und neue Übungen, es beschäftigt sich also nicht nur mit Hefteinträgen, die es vielleicht ohnehin nicht verstanden hat, bzw. Übungen, die es schon gemacht hat und an die es sich noch erinnert.
Bei den Lernhilfebüchern muss man berücksichtigen, dass sie gewöhnlich für das ganze Bundesgebiet geschrieben und von einem Autor verfasst werden, der vor allem den Lehrplan aus dem eigenen Bundesland im Kopf hat. Insofern kann die Stoffverteilung in solchen Büchern von der unseres Lehrplans in einer bestimmten Jahrgangsstufe abweichen. Nehmen Sie sich deshalb in eine Bücherei oder eine Buchhandlung eine Liste der Themen mit, bei denen Ihr Kind Schwierigkeiten hat, und durchstöbern Sie die Inhaltsverzeichnisse der Lernhilfen; manchmal steht ein Kapitel, das bei uns in der 6. Jahrgangsstufe dran ist, in einem Fünft- oder Siebtklassband. Dann greifen Sie lieber zu diesem.
Eine Auswahl von Übungsbüchern finden Sie manchmal in den Schulbibliotheken. Darunter sind auch vom Erscheinungsdatum her alte Bücher, die aber deshalb keineswegs schlecht oder nicht aktuell sind.
Wenn nötig: Fremd-Nachhilfe
Sind die Lücken zu groß, empfiehlt sich der Einsatz eines Nachhilfelehrers. Hierbei gilt:
  • Rechtzeitig beginnen, nicht erst kurz vor der Prüfung!
  • Hausaufgaben in der Nachhilfe nur machen, wenn es um Verständnisprobleme geht.
  • Je früher man Lücken schließt, umso besser! Sonst kann auch Nachhilfe kaum mehr wirken.
  • Nachhilfe kann abhängig machen – dann muss man sie stoppen. Manche Kinder passen nämlich im Unterricht nicht mehr auf, weil sie auf die Nachhilfe vertrauen. Andererseits sollte man mit einer Nachhilfe auch nicht zu früh aufhören (z.B. unmittelbar nach der nächsten Schulaufgabe), um sicherzustellen, dass Lücken anhaltend aufgearbeitet worden sind.
  • Erkundigen Sie sich im Sekretariat der Schule nach geeigneten älteren SchülerInnen, die Nachhilfe geben. Ansprechpartnerin am Gymnasium Lohr ist StDin Ruth Radecker (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).
  • Vereinbaren Sie mit der Nachhilfelehrerin eine Probezeit. Selbst bei guten Nachhilfelehrern kann z.B. die „Chemie“ nicht stimmen. Gerade bei jüngeren Schülern/-innen ist es zudem sinnvoll zu berücksichtigen, welches Geschlecht dem Kind beim Nachhilfelehrer lieber ist. Jungs ist oft ein männlicher Nachhilfelehrer lieber, Mädchen ein weiblicher.
  • Für stark unsichere, ängstliche Kinder ist es oft hilfreich, wenn eine ausgebildete Lehrkraft die Nachhilfe gibt, auch wenn das zunächst teurer ist. Häufig reichen aber weniger Stunden – und das Kind glaubt dem „richtigen“ Lehrer eher, wenn der sagt, es sei fit.
  • Lassen Sie sich nicht auf „Knebelverträge“ bei Nachhilfeinstituten ein, bei denen Sie sich für unzählige Monate festlegen. Wenig hilfreich: Gruppennachhilfe, bei der Kinder verschiedener Jahrgänge oder gar Schularten gemeinsam unterrichtet werden bzw. oft genug nur Arbeitsblätter bearbeiten. Manchmal wird das System damit verteidigt, dass diese Art von Nachhilfe selbstständiger machen würde, aber die Kinder brauchen zunächst einmal auf ihre Verständnisprobleme hin abgestellte individuelle Erklärungen, keine Massenabfertigung.

Wir hoffen, Ihnen einige nützliche Hinweise gegeben zu haben, und wünschen Ihnen und Ihrem Kind eine gute Zeit.
Mit herzlichen Grüßen

Carolin Herrmann
Beratungslehrkraft Gymnasium Lohr

Mit freundlicher Genehmigung von:
Autor: Alexander Geist, StD, Staatlicher Schulpsychologe, Supervisor (BDP)
© Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage 2016 (angepasst)