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Friedel Liedhegener mit seinen Marionetten zu Gast am Gymnasium in Lohr

Zum Deutschunterricht gehört nicht nur das Schreiben und Lesen von Texten, sondern auch die kreative Auseinandersetzung mit Literatur. Freude macht ein Thema dann, wenn man selbst aktiv werden und bei einem kleinen Projekt mitwirken kann. Friedel Liedhegener bot den Schülern der 5. Klasse mit seiner „Lohrer Puppenbühne“ und den dazugehörenden handgefertigten Marionetten eine solche Gelegenheit.

In der Zeit vor den Weihnachtsferien beschäftigten sich die Kinder mit der Literaturgattung „Märchen“. Deshalb passte der Auftritt Liedhegeners gut in diese Zeit. Er erzählt mit seinen Figuren bekannte und weniger bekannte Märchen aus aller Welt, besonders aus Asien und dem Orient. Die Marionetten ließ und lässt er bei einem Kunsthandwerker in Indien fertigen. Dorthin kam er aus beruflichen Gründen im Rahmen von Auslandsreisen bei der Firma Bosch Rexroth bis zu seinem Ruhestand häufiger. Und da ein ehemaliger Kollege aus Indien kommt, ist die Verbindung zu diesem Land geblieben, auch wenn Liedhegener dorthin aufgrund der klimatischen Bedingungen und der auf den Straßen sichtbaren Armut nicht mehr reisen möchte.

Die Fünftklässler waren eifrig bei der Sache. Viele wollten eine Marionette in die Hand nehmen und die jeweiligen Figuren des Stücks spielen. Beim Märchen „Ahmed und die Fee“ konnten die Kinder aufgrund der Kenntnisse aus dem Deutschunterricht sowohl Figurenpersonal als auch Struktur eines Märchens sowie die jeweiligen Sprachformeln erkennen. Der junge Prinz Ahmed muss zunächst seine ältere Schwester beim Bogenschießen besiegen und dann drei Aufgaben erfüllen, die ihm die neidische Schwester stellt. Dies gelingt ihm mit Hilfe einer Fee, die die als Geschenk geforderten (sprechenden) Elefanten in ihrem Palast beheimatet. Natürlich geht am Ende die Geschichte gut aus.

Formelhafte Wiederholungen, Reime und eine ausschmückende Wortwahl sind typisch für Märchen. Damit eignen sie sich hervorragend zur Förderung im Literaturunterricht: Die bildhaften Ausdrücke vermitteln Kindern einen Zugang zu Sprache und deren Möglichkeiten; die charakteristischen Reime und Wiederholungen sprechen das phonologische Bewusstsein der Kinder an und wecken Freude am Sprechen und an der kreativen Auseinandersetzung mit Sprache. Deshalb sehen die beiden Deutschlehrerinnen, Simone Egert und Andrea Pöschl, in Liedhegeners Spiel nicht nur einen Beitrag innerhalb eines methodisch vielfältigen Unterrichts, sondern erhoffen sich auch, dass die Kinder im Wahrnehmenkönnen und Umsetzen von Sprache geschult werden.

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