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Schreibwerkstatt mit Lila Sovia trifft bei Schülern auf Interesse und motiviert zum Kreativwerden

Dass Gedichte und Poesie mehr als nur der übliche Stoff im Deutschunterricht sind, konnten Schüler am 12. und 13. Oktober bei einer Lesung sowie einem Workshop der Künstlerin Lila Sovia erleben. Ermöglicht haben das die Fachschaft Deutsch und die Beauftragte für die Schülerbibliothek, Andrea Pöschl, in Zusammenarbeit mit der Lohrer Schriftstellerin Krystyna Kuhn. Finanziert wurde das gesamte Projekt von der Raiffeissenbank-Stiftung. Ziel war es, das kulturelle Angebot zu erweitern und einen Impuls zu setzen, junge Menschen für Kultur zu interessieren.

Aber wer ist Lila Sovia überhaupt? Lila Sovia ist ein:e facettenreiche:r Rap-, HipHop- und Spoken Word- (gesprochenes Wort) Artist:in aus Hamburg und legt den Fokus - neben dem sensiblen, feinfühligen und poetischen Ausdruck von Gefühlswelten - vor allem auf politische Ansagen gegen Täterschutz, Transfeindlichkeit und patriarchale Gewalt. Die Künstlerin vereint starke Live-Performance mit einem musikalisch-treffsicheren und vielfältigen Musikgeschmack von Boombap über Dancehall bis Cloud-Rap. Des Weiteren arbeitet sie eng mit dem Literaturhaus Hamburg und dem Poeten Bas Böttcher zusammen und gibt Workshops an Sekundarschulen im Bereich „Kreatives Schreiben“ und Performance. Sie wurde unter anderem für den Newcomer Preis „Krach und Getöse“ sowie für den Preis für Popkultur als hoffnungsvollste:r Newcomer:in 2022 nominiert.

Mit Spoken Word wird ein Genre bezeichnet, bei dem ein lyrischer Text oder eine Erzählung vor Publikum vorgetragen wird. Obwohl eine Spoken-Word-Performance auch musikalisch begleitet werden kann, ist das gesprochene Wort dabei vorrangig. Dennoch unterstreicht die Musik den gesprochenen Inhalt nochmals und verdeutlicht die Botschaft dadurch.

Am Donnerstag- und Freitagmorgen bestand für jeweils 25 Zehntlässler des Gymnasiums sowie Schüler aus der 8. Jahrgangsstufe der Mittelschule die Möglichkeit, an einem Workshop mit Spoken Word und Performanceübungen teilzunehmen. Daraus resultierten dann kleine Projekte wie Gedichte, Texte oder Songs, die auf Deutsch oder Englisch verfasst werden konnten. Die von Lila Sovia verwendete Kombination von Musik und Wort ist geradezu perfekt geeignet, um Jugendliche zu motivieren, ähnliche Texterlebnisse zu schaffen. So fertigten die teilnehmenden Jugendlichen beispielsweise ihren eigenen Song über Bayern und Bier oder formulierten Wort-Kunst zum Thema „Schule“. Eine Gruppe textete „Die süße Maus auf dem Beifahrersitz“, andere adaptierten bekannte Rap-Songs von Eminem oder SXTN neu.

Am Donnerstagabend waren dann die elfte Jahrgangsstufe des Gymnasiums, zwei Klassen der Mittelschule sowie alle Schüler, Eltern und Interessierte in der Aula des Nägelseeschulzentrums dazu eingeladen, eine Darbietung von Lila Sovias Textinstallationen mitzuverfolgen. Gekonnt setzte die Künstlerin einige Statements, deren Bedeutung mit passender Musik untermalt wurde. Anstatt Applaus konnte sich Sovia über das energische Schnipsen des Publikums freuen. Diese Art der Anerkennung und des Respekts ist bei Poetry-Slam-Auftritten üblich. Nach der Lesung konnten die Besucher dann noch mit der Künstlerin selbst sprechen, Bilder machen und auch Bücher von ihr erwerben.

(Tim Ruppert, 11a)

Bilder Abendveranstaltung: Diana von Lewinski-Macgregor

 

 

 

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